Ammoniak-Austritt bei Allfein – Großeinsatz für die Feuerwehr
(Einsatz-Nr. 22)

Einsatz Führungsstaffel
Einsatzort Details

Dannenberg
Datum 12.05.2023
Alarmierungszeit 17:07 Uhr
Alarmierungsart DME
eingesetzte Kräfte

Freiwillige Feuerwehr Hitzacker
Fahrzeugaufgebot   ELW1

Einsatzbericht

Dannenberg (hbi) Während der Arbeiten in einem Ammoniak-
Lager bei Allfein in Dannenberg kam es am vergangenen
Freitagnachmittag (12.05.2023) zu einem Leck in der Kühlanlage,
in dessen Folge eine nicht geringe Menge Ammoniak austrat. Die
Brandmeldeanlage des Betriebes schlug sofort an. Die integrierte
Leitstelle Lüchow alarmierte daraufhin die zuständige Feuerwehr
Dannenberg mit Vollalarm, die Führungsstaffel der Samtgemeinde
Elbtalaue sowie die Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 – Umwelt mit
drei Zügen (Gefahrgut, Messen und Spüren und Dekontamination), sowie die Schnell-Einsatz-
Gruppe des DRK mit einem RTW.
Feuerwehrfrauen und -Männer aus Dannenberg, Hitzacker, Karwitz, Schaafhausen, Jameln und
Lüchow machten sich auf den Weg nach Dannenberg. Durch die betrieblichen Brandschutz- und
Ersthelfer wurde der Betrieb umgehend evakuiert. Die beiden Techniker, die zum Zeitpunkt des
Schadensereignisses an der Ammoniak-Anlage arbeiteten, galten als vermisst.
Nach Eintreffen der ersten Kräfte wurde die Gefahrenstelle umgehend abgesperrt, um die
Einsatzkräfte vor möglichen Dämpfen zu schützen. Dabei spielte das Wetter eine große Rolle:
glücklicherweise wehte der Wind die Dämpfe von den Einsatzkräften weg. Nachdem die
Dekontamination für die Einsatzkräfte aufgebaut war, ging ein erster Trupp unter
Chemikalienschutzanzügen in das Ammoniaklager zur Menschenrettung vor. Beide Techniker
konnten durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr gerettet und dem Rettungsdienst übergeben
werden.
Mit einem sog. Hydroschild wurde eine „Wasserwand“ aufgebaut, um die Ammoniak-Dämpfe
niederzuschlagen. Ein weiterer Trupp -ebenfalls unter Chemikalienschutzanzug- ging in das
Ammoniak-Lager vor, um das Leck zu orten und abzudichten.
Anschließend wurde sowohl in dem Lagerraum und in der näheren Umgebung die Gefahrstoff-
Konzentration gemessen. Nach gut 90 Minuten wurde „keine oder nur geringe
Schadstoffbelastung“ festgestellt – für die fast 100 Einsatzkräfte war damit die erste Alarmübung
nach drei Jahren beendet.
Bereitschaftsführer Stefan Schmidt bedankte sich bei allen Mitwirkenden für ihr großes
Engagement. Besonders lobte Schmidt die Zeiten, in denen die einzelnen Maßnahmen getroffen
wurden. So waren bspw. bereits nach 25 Minuten alles Kräfte an der Einsatzstelle eingetroffen –
auch der Zug „Messen und Spüren“, der aus Lüchow kam und somit die weiteste Anfahrt hatte.
Ein großer Dank gebührt auch der Firma Allfein, die das Übungsobjekt zur Verfügung stellte.
Ohne die Unterstützung der Unternehmen vor Ort seien solche Übungsszenarien nicht realitätsnah
darzustellen, betonte Schmidt. Auch der stellv. Kreisbrandmeister Henning Peters sowie Gemeindebrandmeister Andreas Meyer lobten die Kräfte für ihr schnelles und besonnenes Handeln.