Einsatzbericht
(hbi) „Passagierschiff auf Grund gelaufen, mehrere
Personen an Bord“ – mit dieser Meldung wurde die Feuerwehr
Dömitz am Freitagnachmittag (30.09.’22) gegen 17:45 Uhr zu
einem Einsatz auf die Elbe bei Elbkilometer 505 (Höhe
Fähranleger Dömitz) alarmiert. Sofort rückte das Dömitzer Boot
aus, um die Lage vor Ort zu erkunden: das Passagierschiff MS
Elise war in der Flussmitte offenbar auf Sand gelaufen, Rauch
stieg am Heck auf und vom Schiff waren deutliche Hilferufe zu hören.
Sofort wurde der gesamte 5. Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 (Wasserrettung) aus Lüchow-
Dannenberg mit dem Stichwort „WY-Menschenrettung“ alarmiert. Auch der 4. Zug
(Verpflegungszug) machte sich auf den Weg nach Dömitz. Auch der Amtszug des Amtes Dömitz-
Malliß, bestehend aus den Feuerwehren Karenz, Polz und Liepe-Neu Göhren.
Die Feuerwehren aus Lüchow und Neu-Darchau/Schutschur fuhren mit ihren Fahrzeugen direkt
die Einsatzstelle in Dömitz an, während die Boote aus Damnatz, Hitzacker, Gorleben und Gartow
auf niedersächsischer Seite zu Wasser gelassen wurden und über Wasser direkt den Havaristen
ansteuern konnten.
Im Rahmen der Ersterkundung durch die Besatzung des Dömitzer Bootes wurden 26 Passagiere
mit unterschiedlichen Erkrankungen bzw. Verletzungen angetroffen. Da der vordere Bereich des
Schiffes vom Feuer im Maschinenraum nicht betroffen war, wurden alle Passagiere dorthin
verbracht während die Bootsbesatzung aus Damnatz als ersteintreffendes Boot aus Lüchow-
Dannenberg die Brandbekämpfung einleitete. Die Boote aus Gartow, Gorleben, Hitzacker, Lüchow
und Neu Darchau begannen unverzüglich mit der Menschenrettung, während die Kamerad:innen
aus dem Amt Dömitz-Malliß eine Verletztensammelstelle am Dömitzer Fähranleger einrichteten.
Gegen 19:45 Uhr waren alle Passagiere gerettet und erstversorgt und das Feuer im Maschinenraum
gelöscht.
Was sich dramatisch liest, war zum Glück nur eine groß angelegte Alarmübung, die die
länderübergreifende Zusammenarbeit bei Einsätzen auf der Elbe trainieren und mögliche
Mißstände aufzeigen sollte.
Nachdem sich alle Einsatzkräfte am Verpflegungszelt gestärkt hatten, wurden die Übungsziele und
Erkenntnisse besprochen. Amtswehrführer Andreas Hermann, Kreisbereitschaftsführer Michael
Schulze und Kreisbrandmeister Claus Bauck übten zwar Kritik und stellten Mängel im Ablauf fest,
aber am Ende waren sich alle einig, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert habe. Einige
organisatorische Dinge, wie bspw. die Auswahl der richtigen Funkkanäle oder die Slipstellen für
die Boote sollen jetzt in vertiefenden Gesprächen festgelegt werden. Insgesamt waren etwas über
100 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt, davon 80 aus Lüchow-Dannenberg. Die
Jugendfeuerwehren aus dem Amt Dömitz-Malliß stellten die Übungsverletzten. Gegen 20:30
konnten die Einsatzkräfte den Dömitzer Fähranleger verlassen.
Text: H.B.; Fotos: H.H.M.; F.S.; H.B.
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